Das Osmanische Europa. Methoden und Perspektiven der Frühneuzeitforschung zu Südosteuropa 

Andreas Helmedach / Markus Koller / Konrad Petrovszky / Stefan Rohdewald (Hgg.), Leipzig 2014, 512 S.

Die veränderten politischen Rahmenbedingungen der letzten zwei Jahrzehnte sowie neue und weiterentwickelte Methoden in den historischen Wissenschaften haben dazu beigetragen, daß osmanische Geschichte in anderen Kontexten gesehen wird als in denen religiöser Konflikte und militärischer Auseinandersetzungen. Zunehmend rücken kulturelle, wirtschaftliche, religiöse und politische Verwebungen in den Vordergrund – sowohl innerhalb des Kontinente überspannenden Osmanischen Reiches, als auch im Verhältnis desselben zu den christlichen Staaten im frühneuzeitlichen bzw. modernen Europa. 

Dieser Band schließt an diese Entwicklung an und führt mit Blick auf die Themenkomplexe Herrschaft und Wirtschaft, Religionskultur und Geschichtsbewußtsein zentrale Forschungsfelder der Frühneuzeitforschung, der Osmanistik und der historischen Südosteuropaforschung zusammen. In zahlreichen Einzelstudien wird der Frage nachgegangen, inwieweit die von den genannten Disziplinen verwendeten Konzepte und Problemstellungen einer Historiographie dienlich sein können, die in einem immer stärkeren Maße vergleichend arbeitet und auf klein- und großräumige kulturelle Verflechtungen ausgerichtet ist.

The Ottoman Europe. Methods and Perspectives of Historiogaphy on South Eastern Europe in Early Modern Times

Andreas Helmedach / Markus Koller / Konrad Petrovszky / Stefan Rohdewald (eds.), 

Leipzig 2014, 512 pp.

The changed political circumstances of the last two decades as well as new and advanced methods in the historical sciences have contributed to the fact, that Ottoman history is seen in other contexts than religious conflicts and military confrontations. Priority is increasingly given to cultural, economic, religious, and political interactions - both within the continents’-spanning Ottoman Empire, as well as in its relations to the Christian states of early modern and modern Europe.

This book follows up this trend and – overlooking the themes: Governance and Economy, Cultures of religions and Historical consciousness – summarises central fields of research in Early Modern Studies, Ottoman Studies, and historiography on Southeastern Europe. Numerous individual articles examine central issues of the mentioned diciplines and ask, to which extent their concepts and methods could be useful for a historiography that to an ever increasing extent works comparative, focussing on small- and large-scale cultural interrelations.

Osmanisches Europa. Themenheft GWU

Themenheft "Osmanisches Europa" hg. v. Markus Koller/Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 68 (2017) 5/6

BEITRÄGE 

Markus Koller 

Das „osmanische Europa“ – konzeptionelle Überlegungen zu einem „alten“ Begriff 245 

Konrad Petrovszky 

„Wir, die armen Rhomäer“
Selbstverortungen christlicher Geschichts­ schreiber im Osmanischen Reich 250 

Stefan Rohdewald 

Beschreibungen von Uneinheitlichkeit 
im „Osmanischen Europa“ am Beispiel 
von Evliya Çelebis Bericht über Albanien und Makedonien 265 

Michael Weise 

Gewaltprofis und Kriegsprofiteure. 
Kroatische Söldner als Gewaltunternehmer im Dreißigjährigen Krieg 278 

Andreas Helmedach 

Venedig und die Osmanen. Europäisch­-christlich­-islamische Beziehungen in der Frühen Neuzeit und die Rolle der Gewalt 292  

From Kebab to Ćevapčići. Foodways in (Post-)Ottoman Europa, ed. by Arkadiusz Blaszczyk / Stefan Rohdewald

 

(=Interdisziplinäre Studien zum östlichen Europa Schriftenreihe des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo)), Wiesbaden: Harrassowitz 2018. Available via Jstor

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